Am 15. April 2025 feierte das Studierendenwerk West:Brandenburg gemeinsam mit Gästen aus Politik, Hochschullandschaft und Bauwesen das Richtfest für die neue Studierendenwohnanlage „Golm 2“. Auf dem Campus der Universität Potsdam markierte die Zeremonie einen bedeutenden Meilenstein: Der Rohbau steht, die Richtkrone wurde gesetzt – nun beginnt der Innenausbau des zukunftsweisenden Neubaus, der im kommenden Wintersemester bezugsfertig sein soll.
Dem sonst wechselhaften Aprilwetter trotzend, sorgte die Sonne für eine warme, einladende Atmosphäre auf der Baustelle. Gäste und Presse wurden bereits am Vormittag begrüßt, bevor um Punkt 10 Uhr das eigentliche Richtfest begann. Zwischen Betonziegeln und Stahlgerüsten versammelten sich viele bekannte Gesichter aus der Landesregierung, der Universität, dem DSW und Studierendenwerk – auch neugierige Blicke von Bauleuten und einigen Studierenden begleiteten die feierlichen Ansprachen auf dem Campus.
Politische Unterstützung für bezahlbaren, studentischen Wohnraum
Den Auftakt machte Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Manja Schüle. Sie lobte das Projekt als „wichtigen Beitrag zur sozialen Infrastruktur am Hochschulstandort“ und betonte:
„Im neuen Studierendenwohnheim Golm 2 werden künftig 423 kluge Köpfe wohnen, denen eine existenzielle Sorge genommen wird. Sie wohnen modern, energetisch vorbildlich, direkt auf dem Campus – und vor allem: bezahlbar.“
Dabei fügte sie lächelnd hinzu: „Das Studierendenwerk ist der Vermieter aller Träume.“ Wer möchte da nicht sofort einziehen?
Auch Dr. Ina Bartmann, Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, unterstrich die Bedeutung des Projekts für die Region:
„Dieses Wohnangebot ist ein starkes Signal gegen den angespannten Wohnungsmarkt in Potsdam und dem Berliner Umland. Wir danken allen Beteiligten – insbesondere dem Studierendenwerk – für die zuverlässige Umsetzung.“
Neben den politischen Rednerinnen ergriffen auch Stefan Grob vom Deutschen Studierendenwerk, Katharina Wolf als studentisches Mitglied im Verwaltungsrat sowie Peter Heiß, Geschäftsführer des Studierendenwerks West:Brandenburg, das Wort. Heiß zeigte sich sichtlich stolz auf das Vorankommen der Bauarbeiten:
„Für den Campus Golm bedeutet dieses Projekt mehr als nur neuen Wohnraum – es ist ein lebendiger Ort des Zusammenlebens in unmittelbarer Hochschulnähe. Dass wir im Zeit- und Kostenplan bleiben, verdanken wir der großartigen Arbeit aller Beteiligten.“
Richtspruch, Rundgang, Raumvisionen
Ein besonderer Moment war der traditionelle Richtspruch, den der Dachdeckermeister Lukas Guthke mit sichtbarer Hingabe vortrug:
"Ich tret heut vor mit Stolz im Blick,
der Rohbau steht, das ist kein Trick.
Hier wächst was Großes, Stück für Stück,
für junge Leut, mit Hirn und Glück.
Ein Heim für Zukunft, klug geplant,
hier wird ein neuer Weg gebahnt.
Und das es steht, trotz mancher Plage,
verdanken wir den Fachleut – ohne Frage!
Drum lasst uns kurz mit einem Lächeln,
die Helden dieser Baustell zechen.
Die Maurer stark mit Mörtelmut,
sie legten Stein auf Stein – und gut.
Gerüstbauer schraubten hoch hinaus,
sie gaben Halt, dem ganzen Haus.
Der Dachdecker mit Schweiß und Kraft,
hat uns ein dichtes Dach geschafft.
Die Fensterbauer – Glas mit Stil –
die sorgen hier, für Ausblick, viel.
Und Türenbauer nicht zu knapp,
die halten Lärm und Chaos ab.Die Heizungsbauer - Sanitär,
sie legten Rohre, Kreuz und Quer.
für warme Zimmer, Duschen schön,
muss kein Student, stinkend,
in die Uni gehen.
Die Elektriker – blitzgescheit –
brachten uns Strom und helles Licht,
weil man Sie, beim Kabel ziehen,
jeden Tag zu fassen kriegt.
Die Estrichleger, ach ihr wisst,
die hatten manchmal ihren Twist,
Ein paar Paletten hier zu viel,
der Kran stand still – kein großer Deal.
Doch heut ist glatt, was vorher rau,
dem Danken wir auf diesem Bau.
Trockenbauer zaubern Wände,
finden manchmal gar kein Ende.
Sie schrauben, sägen, stellen glatt,
damit der Student es wohnlich hat.
Die Wände roh, die Decke kahl,
so war´s am Anfang, ziemlich schmal.
Doch dann, oh Wunder, aus der Hauptstadt,
kam der Putzer und macht den Bau glatt.
Die Metallbauer, richtig taff, die biegen Stahl,
nie schief, nie schlaff.
Das Treppengeländer hat er gestellt,
damit die Studentin,
nach drei Bier nicht fällt.
Der Fassadenbauer macht die Bude warm,
keiner dämmt das Haus, mit so viel Charme.
Der Bodenleger verlegt den Boden,
sodass Studi´s sicher laufen,
dann können sie sich, ohne Bedenken,
nach der Klausur, sogar besaufen.
Und auch der Maler farbenfroh,
brachte zum Glänzen Wand und Klo.
Doch was wär all das ohne Plan?
Hier arbeiten kluge Köpfe dran.S+P die Planungsschmiede, sie steckten in diesen Bau viel Liebe.
Ob Grundriss, Leitung, Bauablauf, sie hatten immer alles drauf.
Ob Zeit, ob Kosten, ob Papier, sie steuern alles, stehen dafür.
Ein Fels, inmitten Baugewühl, mit Nerven, wie aus Stahlprofil.
Auch die Kosten wurden überwacht,
von der Projektsteuerung –
mit bedacht.
Hoch ragt der Bau, das Werk ist klar,
ein Haus für kluge Köpfe-
wunderbar.
Ein Ort für leben, lernen, lachen,
für lange Nächte und schöne Sachen.
Doch eins seit heut auch mal gesagt,
bevor die nächste Sitzung tagt.
So ein Bau entsteht nicht nur durch Pläne,
wo gehobelt wird, fallen auch mal Späne.
Mit Zollstock, Kelle, Bohrmaschine,
nicht alles läuft hier nach Routine.
Hier zählt der Kopf, doch auch die Hand, das Werk
entsteht, durch Sachverstand.
Drum liebe Jugend, merkt euch gut:
Wer was baut, braucht Köpfchen und Mut.
Das Handwerk lebt und sucht nach Leuten,
die Lust auf echte Taten bräuchten.
Ob Spachtel, Schrauber oder Draht,
das Handwerk macht die Welt parat.
Und eines ist doch auch ganz klar,
der Bau hier, wär sonst gar nicht da.
So lasst uns feiern für Verstand
und für die Kraft aus starker Hand.
Wir wollen dieses Werk nun Ehren,
bereit, Geschichten zu gebären.
Ein Hoch auf alle die hier stehen,
wir können stolz nach Hause gehen."
Daran anknüpfend wurde – ganz nach Brauch – die Richtkrone gehisst: ein symbolischer Akt, der wie ein feierlicher Schlussakkord auf den Rohbau wirkte und das Gebäude für den weiteren Innenausbau segnete.
Im Anschluss erhielten die Gäste die Gelegenheit, ein Musterapartment sowie einen der künftig sechs Gemeinschaftsräume zu besichtigen. Dabei zeigte sich: Der geplante Wohnraum wird nicht nur funktional und modern, sondern auch atmosphärisch – ganz auf das studentische Leben abgestimmt. Große Fenster, schöne Ausblicke, kompakte Küchenbereiche, barrierearme Zugänge – die Wohnanlage denkt inklusiv, flexibel und nachhaltig.
Ausklang in der Mensa Golm
Zum Abschluss versammelte sich die Festgemeinschaft in der oberen Etage der Mensa Golm zu einem gemeinsamen Catering. In lockerem Rahmen wurde gegessen, angestoßen, über die Zukunft des studentischen Wohnens diskutiert – und der Vormittag fand einen geselligen Ausklang.
Mit der neuen Wohnanlage in Golm entsteht nicht nur dringend benötigter Wohnraum für Studierende, sondern ein energieeffizientes, ressourcenschonendes Gebäude mit Vorzeigecharakter. 423 Wohnplätze in verschiedenen Formaten – vom Einzelapartment über barrierefreie WGs bis hin zu familienfreundlichen Apartments – sollen künftig ein sicheres und gutes Zuhause bieten. Die Miete orientiert sich dabei an der BAföG-Wohnpauschale, die aktuell bei 380 Euro liegt – ein wichtiges Signal für bezahlbares studentisches Wohnen.
Ein besonderer Dank gilt allen, die mit Expertise, Engagement und Ausdauer zum Erfolg dieses Projekts beigetragen haben: den beteiligten Bauunternehmen, den zahlreichen Fachkräften auf der Baustelle, den Planungspartnern, der Abteilung Bauen des Studierendenwerks, die das Projekt federführend begleitet, sowie dem Land Brandenburg, das die Finanzierung erst ermöglicht hat. Ohne diese verlässliche Kooperation wäre ein Vorhaben wie dieses – von der ersten Idee bis zur Richtkrone – nicht realisierbar gewesen.